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31.05.2021

Act together! Rückblick auf das EuropaCamp 2021

Foto: David Ausserhofer / ZEIT-Stiftung

Wie schaffen wir Zusammenhalt in der Krise? Diese Frage stand im Fokus des EuropaCamp 2021, das aufgrund der Corona-Pandemie erstmals im Netz stattfand. Nach dem Auftakt am 23./24. April ging das EuropaCamp mit 5 interaktiven Themenwochen in die Verlängerung.

EuropaCamp ruft zum Zusammenhalt auf

Die Rahmenbedingungen waren besonders: eine globale Pandemie, die nicht nur Europa auf ganz verschiedenen Ebenen – medizinisch, gesellschaftlich, politisch, sozial – herausfordert und bereits vorhandene Probleme deutlich aufzeigt. Eine Zeit, in der immer klarer wird: Ein „Weiter so“ kann es nicht geben. Weder in Bezug auf die Klimakrise, die verheerende Situation an Europas Außengrenzen, noch die gesellschaftliche Verteilungsfrage. Wir Europäer:innen stehen vor Entscheidungen, die das Leben künftiger Generationen prägen werden. Was ist jetzt wichtig? Unsere Antwort: Zusammenhalt! Ohne gemeinsame Anstrengungen finden wir keine Antworten auf die akuten und kommenden Krisen und Herausforderungen. Denn trotz aller Unterschiede, der Vielfalt an Hintergründen, Erfahrungen und Lebensentwürfen, gibt es vieles, was uns in Europa verbindet.

EuropaCamp digital: alles anders?

Vor diesem Hintergrund bot die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius mit dem EuropaCamp 2021 vor allem eines: eine Plattform für den Austausch, das Finden von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, das Aushandeln von Positionen, das Entwickeln einer eigenen Haltung. Auch das virtuelle EuropaCamp ermöglichte den lebendigen Austausch bekannter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien mit dem interessierten Publikum. Mit dem Hashtag #Acttogether! setzte das EuropaCamp ganz bewusst ein starkes positives Signal im „Superwahljahr“ 2021.

Das EuropaCamp wurde am 23. und 24. April – unter Berücksichtigung eines strengen Hygieneschutzkonzepts – auf der Internationalen Kulturfabrik Kampnagel aufgezeichnet und per Livestream ins Netz übertragen. Kampnagel erwies sich auch unter Corona-Bedingungen als perfekte Schaltzentrale. Um den Online-Sehgewohnheiten Rechnung zu tragen und auch tiefergehende interaktive Auseinandersetzungen mit bestimmten Themen zu ermöglichen, entschied sich die ZEIT-Stiftung, das Programm zu verlängern: Aus 2 Tagen EuropaCamp wurden 5 Wochen. Online-Workshops und -Diskussionen luden dazu ein, sich intensiv mit aktuellen Themen wie Corona, Klimakrise und Migration zu beschäftigen. Eines änderte sich jedoch nicht: Alle Veranstaltungen blieben kostenfrei.

 

Auftakt am 23. April: Der Arabische Frühling im Fokus Europas

Das Schwerpunktthema am Freitag, 23. April: „Das Erbe des Arabischen Frühlings – Zwischen Aufbruch und Chaos“. Gemeinsam mit den Medienpartnern arte Deutschland und ZDF stellte die ZEIT-Stiftung für den EuropaCamp-Startschuss ein facettenreiches Programm auf die Beine. Die bekannte Moderatorin Sandra Maischberger führte durch den Tag. International besetzte Panels diskutierten die Fragen „Wo steht die arabische Welt heute?“ und „Wie kann eine Revolution gelingen?“. Immer wieder ging es dabei auch um die europäische Perspektive auf die Entwicklungen rund um den Arabischen Frühling. Einige Akteur:innen waren vor Ort, andere wurden zugeschaltet, z.B. Emel Mathlouthi, Musikerin und Stimme der tunesischen Jasmin-Revolution, Wolfgang Ischinger, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Arabist Gilles Kepel und die libanesische Journalistin Kim Ghattas. In einem vorab aufgezeichneten Gespräch mit Sandra Maischberger äußerte sich Bundesaußenminister Heiko Maas in seinem Fazit zur „Arabellion“ eher skeptisch.

 

Timothy Garton Ash über Freiheit

Ein weiteres Highlight an dem Tag: die Keynote „Ist Europa noch Vorreiter der Freiheit?“ von dem angesehenen Historiker der Oxford University Timothy Garton Ash. Seine Einschätzung, dass Europa nicht mehr Vorreiter der Freiheit sei, legte er bestechend präzise dar.

 

Große Themen am 24. April

Engagierte Debatten um große europäische Themen prägten den Samstag: Über den Zustand des Friedensprojekts Europa – auch in Bezug auf die aktuelle EU-Migrationspolitik – und die Bedeutung einer eigenen Haltung für die Demokratie wurde auf spannend besetzten Panels diskutiert: u.a. Autorin und Radiomoderatorin Sophie Passman, Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, und Mattea Weihe von Seawatch e.V. waren dabei. Eckart von Hirschhausen sprach – live aus der Natur per Video zugeschaltet – über die Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Gesundheit und beantwortet Fragen des Online-Publikums.

 

Kultur wieder stark vertreten

Die Kulturschaffenden sind seit dem ersten EuropaCamp ein unverzichtbarer Bestandteil des Programms – so auch in diesem Jahr: Schriftstellerin Sandra Gugić, Musiker und Autor Thees Uhlmann sowie Journalist:in & Schriftsteller:in Hengameh Yaghoobifarah tauschten sich mit Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard zu „Künstlerische Strategien gegen Rechts“ aus. Im Anschluss konnten die Online-Zuschauenden einer Lesung von Sandra Gugić und 3 Songs von Thees Uhlmann lauschen. Ein ganz besonderes Highlight gab es ganz zum Schluss am frühen Samstagabend: Kampf der Künste präsentierte einen EU-Slam. 4 junge Poetry-Slammer:innen berichteten wortgewandt von ihren „Herzens-Europäer:innen“. Mehr als 1.500 Zuschauende waren dabei.

 

Mitmachen! Workshops für Schulen und Themenwochen

Mit insgesamt 8 Online-Workshops zur Zukunft der EU bot die ZEIT-Stiftung zusammen mit Planpolitik Schüler:innengruppen im Rahmen des EuropaCamp die Möglichkeit, sich in Planspielen interaktiv und kostenfrei mit der Klimakrise oder dem Thema „Hate Speech/Fake News“ auseinanderzusetzen. Die limitierten Termine waren schnell vergeben und das Engagement der Teilnehmenden groß. Auch für alle anderen Interessierten ging es nach dem 23./24. April mit interaktiven Formaten weiter: In den 5 EuropaCamp-Themenwochen standen die Themen EU-Außenpolitik, Corona, EU-Handelspolitik, die Klimakrise und die EU-Migrationspolitik auf dem Programm. Prominent besetzte Online-Diskussionen beleuchteten die Themen aus verschiedenen Perspektiven. U.a. dabei: Jana Puglierin, Leiterin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations (ECFR), Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament, Carla Reemtsma von Fridays for Future und Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats.

Alle Fotos in diesem Beitrag: David Ausserhofer / ZEIT-Stiftung

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